Briefwechsel Michael Adelbulner
Kurzinformation zum Brief | Zum Originalbrief |
Autor | Adelbulner, Michael (1702-1779) |
Empfänger | Kirch, Christfried (1694-1740) |
Ort | Nürnberg |
Datum | 4. Mai 1734 |
Signatur | UB Basel: L Ia 677, Bl. 27r-32v |
Transkription | Hans Gaab, Fürth |
HochEdler, Hochgelahrter
Insonders Hochzuehrender Hl. und Patron.
Ew. HochEdl. wehrteste Zeilen d.d. 27. Febr. habe wol erhalten, und aus denselben mit Vergnügen ersehen, daß Ew. HochEdl. zwar dem Hl. P. D.[1] Dero Observationen zuschicken, gleichwolen auch mir communiciren wolten. Ich danke gehorsamst vor solche Gütigkeit, und bitte noch fernerhin mein und des Commercii Astron. wehrtester Gönner und Patron zu verbleiben. Ich habe inzwischen eine von Dero mir überschickten observationen in den Num. VIII eingerücket,[2] wo sich zugleich auch Eclipses Satell. ♃. Bonon. observatae, welche von Hl. Zanotto erhalten,[3] desgleichen auch einige von gedachten eclipsibus, die zu Petersburg observiret worden, und die mir Hl. P. Celsius zugeschicket, befinden.[4] Der Num. IX. begreift die andere mir zugeschickte observation. Gedachten Num. VIII. nebst denen noch rückständigen numeris habe Hl. D. Trew[5] be-
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reits überliefert, welche nächstens Ew. HochEdl. überschicket
werden sollen. Soll ich ins künfftige mehr als ein
Exemplar, womit etwan Ew. HochEdl. einen guten freund dienen
wolten, übermachen, so bitte mir ohne fernere Umstände
Nachricht davon aus.
Von Hl. P. Nicasio[6] in Regenspurg habe auch einen Brief erhalten, in welchem er meldet, daß er mir nächstens eine kleine Lucubration[] übersenden wolte, welche ich dem Com. Astr. jedoch nicht unter seinem Nahmen, inseriren möchte. Die Ursache, warum er seinen Namen nicht vorsetzen laßen will, düncket mich keine ander als dise zu seÿn, daß er nemlich seinen alten Corresponenten Hl. P. D. nicht beleidigen will. Was thut doch nicht der Fürst vor dem Juncker! Es mag inzwischen immerhin seÿn, wenn nur das gute befördert wird. Gedachten Hl. Pater haben meine Blätter so wol gefallen, daß er mir auch seinen chronologischen Tractat de praecipuis Christianorum epochis[8] communiciert und mich ersuchet hat, derßelben in meinen blätter zu erwehnen. Ich habe auch solches getahn, will aber mit nächsten auch denselben recensiren.[9] Hl. M. Bose[10] in Leipzig hat mir vor einigen Tagen einen Brief übersand, in welchen er mir befiehlet, mich also gleich zu D. zu verfügen, und ihme um Verzeihung zu bitten, weil ich
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ihme dadurch beleidiget, daß ich ihme in seinem Dessein
praeoccupiret habe, denn er und nicht ich, wäre dux et Auctor[11]
von disem proiect. Er hat auch einen Brief an D. beÿgeleget,
welchen ich überschicken solte; dieser Brief solte D.
zur Vereinigung disponiren; wenn nun durch mein unterthäniges
bitten und flehen D. ausgesöhnet worden
wäre, so solte ich es gleich in dem nächsten Numero melden;
durch dieses Mittel, schreibet er, werde ich weit größere
profectus[12] in dem Com. Astron. machen können, als vor
jezo geschiehet. Den brief habe ich zwar überschicket, was
aber die Abbitte anlanget, habe mich dazu bißhero nicht
verstehen können. Ich laße mir übrigens seine gute Meinung
und Intention gefallen; weil ich aber mercke, daß ihn D. die
Sache, wie sie an sich ist, nicht geschrieben, so will ihn nächstens
eines beßeren belehren, und ein speciem facti schicken,
damit er eigentlich weiß, was wischen uns passiert
hat. Ich will auch diese speciem facti, wenn D. nicht
ruhet, und mich überall zu verkleinern, mithin dem Com.
zu schaden, fortfähret, drucken und allenfalls austheilen
laßen,[13] damit auch Auswärtige sich einen Begriff von
D. machen können. Hl. P. Wedel in Jena hat es
sehr wol aufgenommen, daß seine machinae pro
dirigendis astronomicis tubis in dem Com. erwehnet, er
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hat mir auch die alteriorem emendationem huis
machinae gesandt, und auch ein exemplar subscribiret.[14]
Hl. P. Segner[15] in Jena hat das Institutum sehr
approbiret, und auch versprochen, seine lucubrationes
mathemat. fleißig einzuschicken. Wie mich düncket, so
hat dieser Hl. Prof. Segner eine große cognition in
der sublimiori mathesi; daher mir auch seine Freundschafft
und Gewogenheit sehr angenehm ist. Er hat sich
sehr verwundert, daß man in Jena von diesem Instituto
gar nichts gewußt hat; hat auch auf ein Exemplar
subscribiert, desgleichen auch Hl. P. Polack[16] in Frankfurt
an der Oder. Wenn es so fort gehet, so werde
bald meine Auflage, die in 100. ganzen Stücken
bestehet, anbringen. Meine meiste Sorge ist inzwischen, daß
diese einig und allein pro bono publico (welches mir
kein Mensch strittig machen kan) unternommene
Arbeit nüzlich, und dem Leser angenehm seÿn möchte.
Daher ich auch Ew. HochEdl. nochmals will ersuchet
und gebetten haben, mir ohne Anstände zu melden,
was Ihnen mißfälig ist, und wie und auf was
Weise es beßer eingerichtet werden könte. Denn ich bin
noch lange nicht derjenige, der so weit als Ew. HochEdl.
und andre Astronomi vom ersten Rang sehen
[Bl. 29r]
kan. Hl. Prof. Celsius schrieb mir lezthin von
Bononien, und meldet unter andern; daß er mir von Venedig
aus geschrieben; beschweret sich auch, daß ich nicht geantwortet,
und ihn ein ganzes 4tel Jahr inter spem metumque[17]
gelegt, daß er nicht gewußt, wie es mit dem Com. stehet,
da ihn doch D. geschrieben, daß ich nächstens antworten würde.
Weil ich keinen brief empfangen, und D. keine Wort gesaget,
daß ich schreiben wolte, so ist sehr probable, daß Hl. Prof. Celsius
meinen Brief an D. geschicket, dieser aber mir selbigen
nicht eingehändiget hat. Von einem guten freund habe
auch vernommen, daß Hl. P. Celsius sich beschwehret, weil er
den von Ew. HochEdl. an Ihn überschickten brief nicht
empfangen hat. Ist dieser Brief beÿ D. eingeschloßen gewesen,
so hat er gleiche fata gehabt. Ich will daher Ew. HochEdl.
bitten, daß Sie ja keinen brief an D. addressieren möchten, wo
etwas von dem Com. stehet, denn D. machet sich daraus
nichts. Man muß seinen feind abbruch thun, es geschehe
per fas oder nefas;[18] ist des saubere principium des D.
Ew. HochEdl. nehmen nicht ungütig, daß ich so freÿ, jedoch aufrichtig
schreibe, und deuten es mir ja nicht übel, wenn sie eine
allzu große Vertraulichkeit, die nur unter gleichen Personen statt
findet, in meiner Schreib-art warnehmen: welches dem
großen Vertrauen, so ich in Ew. HochEdl. Aufrichtigkeit
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honesteté seze, zuzuschreiben ist. Es hat mir der seel.
Hl. Rost dieselbe mehr als einmahl gerühmet, und ich bin
recht glücklich, daß nun aus eigener Erfahrung davon
überzeuget bin.
Ich muß doch auch Ew. HochEdl. ein proiect communiones, welches ich, wenn es von Ihnen und Hl. P. Celsis approbiret wird, ausführen will. Ich bin nemlich willens, alle Astronomica, welche sich in den Actis Societatum zerstreuet finden, zu colligiren und per modum Supplementorum vel alio nomine heraus zu geben. Ich war zwar anfangs resolvirt, dieselbe in das Commerc. selbsten hinein zu rücken, habe aber meine resolution geändert. Gewiß ist es, daß herrliche Sachen sich in diesen büchern befinden, gewiß ist es auch, daß sich mancher Liebhaber der Astronomie diese kostbaren bücher nicht anschaffen wird, weil er um einen Lous d′or wenig bögen bekommt, die ihn informieren. Auf solche Art aber könte ein jeder Liebhaber mit wenig kosten erlangen und haben, was in diesen pretieusen Wercken enthalten ist. Würde dieses proiect approbiret, so werde bald den Anfang machen. Es ist wol wahr, daß es mich viel kosten solte, absonderlich wegen der Figuren; ich hoffe aber doch die Unkosten heraus zu bekommen, und weiter verlange ich nichts.[19] Müßen wir doch nicht reich seÿn, und wer-
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den, wenn nur das bonum publicum promovirt wird,
so bin ich schon zu frieden. Ew. HochEdl seÿn doch so gütig, und
schreiben mir Dero Meinung, was Hl. P. Celsius davon hält,
werde nächstens erfahren.
Und so viel von den Commercien Sachen. Die Reception in die Kön. Pr. Soc. betreffend, danke ich Ew. HochEdl. gehorsamst, daß Dieselben mir aufrichtig schreiben u. worauf es eigentlich ankömt, berichten wollen.[20] Es ist nicht uneben, daß Societäten beÿ recipirung der Mitglieder difficultäten machen; und wäre gut wenn allezeit dergleichen gemacht würden; damit Sie tüchtige Personen, von denen ihre Societ. keine Schande haben, erwehlen möchte. Es sind auch die specimina[21], welche derjenige, der recipiret werden will, einschicken muß, von großem Nuzen, und deßen finem zu erlangen, höchst richtig. Wenn ich aber ein specimen verfertigen soll, so wird es wol Zeit haben. Denn ich muß nun alle meine Gedancken, und alle Stunden des Tages zu dem Com. haben, weil ich alleine bin, alle briefe schreiben, recensiones machen, eintheilen und endlich die druckereÿ und correctur besorgen muß, welches, wie leicht zu erachten, viele Zeit erfordert. Wie ich denn beÿ 3. Monat her in dem Gregorio und dem mir so beliebten studio algebraico nichts thun können; auch die loca geometrica, und constructiones aequationum superiorum, die mir allezeit vieles Vergnügen gemacht, liegen laßen mußen. Ich meinte aber doch, daß dieses Com. wol speciminis loco
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seÿn könte, weil doch sehr probate ist, daß derjenige,
welcher dergleichen Sachen anfängt, doch nicht ganz
unerfahren in den Studiis seÿn müßte. Dem seÿ aber wie
ihm wolle, so will ich mich wider die Einrichtung und Gewohnheit
nicht sezen; dieses aber wolte ich wünschen,
daß außer Ew. HochEdl. sonst niemand von meinem
Vorhaben wüßte, denn auf solche Weise könte die
Sache unterbleiben, ohne meinen praeiudiz: da
aber Hl. P. Schwarz[22] schon dem Secretario der Königl.
Preuß. Soc. davon geschrieben, und auch Hl. D. Trew Hl. D.
Neumann[23] Nachricht davon gegeben, so weiß ich jezt nicht,
was ich anfangen soll. Nur dieses einige will inzwischen
bitten, daß sich Ew. HochEdl. ja nicht die geringste Ungelegenheit
und Verdruß wegen dieser Sache machen wollen; wo ferner
Sie mir aber den Gefallen erweisen, und beÿ Gelegenheit
berichten möchten, was etwan das Schwarzische Schreiben für
einen effect gehabt, und wie ich mich weiter aufführen, ob und
wenn ich an den Hl. Praesidem schreiben soll; so erkenne ich es
mit dem größten Danck. Ich will froh seÿn, wenn mit Ehren,
und also von dieser Affaire komme, daß mein Widersacher[24]
keine Gelegenheit mehr zu spotten bekömmt.
Das τò Jenen, zielet freÿlich auf die von Ew. HochEdl. benende Person, von welcher ich nun mein aufrichtiges Sentiment ent-
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deken will. Wenn man bloß auf die cognitionem historicam
in der mathematique siehet, so ist nichts an dieser Person
auszusezen; sintemalen dieselbe auf solche art fast in allen,
wenigstens in den meisten partibus matheseos bewandert
ist; welches seinem großen fleiß und der Liebe zu dem
studio mathematico zuzuschreiben ist; nähret sich dabeÿ
von seiner Kunst honett, und stehet beÿ jedermann
in gutem Credit. Ich habe sonst vielen Umgang
mit derselben gehabt; da aber D. sich mit ihr wegen
eines herausgegebenen buches zerfallen, habe ich
mich deßelben Umgang geäußert, um D. nicht vor
den Kopff zu stoßen, der ohnedem wußte, daß ich mit
dem seel. Hl. Rosten, als seinen Haupt-Feind starcken
Umgang hatte. Ich meine also so viel selbst
erfahren zu haben, mithin dieser Person nicht unrecht
zu thun, wenn ich ihr die cognitionem
philosophiam abspreche; Es kan aber seÿn, daß sie sich
gebeßert, und etwan von andern den methodum
demonstrandi, und das, was eigentlich die mathematique
kostbar und delicieux machet,
abstrahiret hat.
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Ich hätte bald noch etwas vergessen, welches gleich anfangs
schreiben wollen. Es schreibt mir nemlich
Hl. P. Celsius außer dem obigen noch dieses: daß ich
die observationes, die bißher in teutscher Sprache
publiciret worden, colligiren, und dem Com. einverleiben
solte, und will daher, daß auch alle Dero Observationes,
welche in den Berl. Calendern stehen,
sammlen soll. Nun weiß ich nicht, in welchem Jahr
Ew. HochEdl. den Astronomischen Calender,[25] der mit
approbation der K.[öniglichen] p.[reußischen] S.[ocietaet] heraus kommt, und von
dem auch ein Exemplar auf gegenwärtiges Jahr
erhalten, darum ergebensten danck abstatte, angefangen
haben, ich bitte also mir mit ehesten zu
berichten, quo anno der Anfang gemacht worden, und
ob man wol in Berlin diselben in Berlin alle haben kan.
Wäre die Anzahl derselben noch nicht groß, so hoffe
selbige in der Endterischen Handlung[26] zu erhalten.
Doch kan nichts zuverläßiges melden, weil ich wegen
einer maladie, die nun fast 2. Monat gedauret,
nicht ausgehen, und mich erkundigen kan.
Erst gedruckter Calender, den von Dero Gütigkeit
[Bl. 32r]
empfangen, kam recht a propos; weil eben den tag,
da selbigen bekommen, einen brief von Hl. Celsio erlanget,
in welchem er meldet, daß ich die praecipua coeli
phaenomena aus dem Preußischen Calender excerpiren,
und dem Com. inseriren solte. Ich habe daher
den bereits verfertigten bogen wieder umsezen, und
gleich die phaen. per mense Januar hineinrücken
laßen.[27] Nun elaborire ich die phaen. pro mense
maio, welche diese woche noch ausgedrucket werden
sollen;[28] ich habe auch alles, was Ew. HochEdl. von
der ☉finsternis d. 3. Maji erwehnet, beÿ behalten;
hätte auch gerne meinen Calculum nach den
Streetischen Tabulis beÿ gefüget; allein meine
maladie hat verursachet, daß nichts weiter
als das Tempus vernno berechnet habe.
Hl. Capelli[29] schreibt mir, daß diese Finsternis
beÿ uns sichtbar ist, ich habe aber durch die observation gefunden,
daß dieselbe beÿ uns unsichtbar; wie ich denn
nebst vielen Personen, welcher der observation
mit beÿ wohnen wollen, nicht die geringste
Veränderung in dem disco proiectionis warnehmen
[Bl. 32v]
können. Es haben also die de la Hirischen Tabulae[30]
richtig eingetroffen, nach welchen ich diese finsternis
bereits vor einem Jahr auf hiesigen meridianum
so wol berechnet als proiiciert habe.
Endlich ist es Zeit, daß ich schlüße. Ich muß aber noch Ew. HochEdl. gehorsamst bitten, mir zu verzeihen, daß ich einen so langen brief an dieselbe geschrieben, welcher an ein und andern Orten wol beßer hätte geschrieben werden sollen; welches meistentheils der allzu großen Eile zuzuschreiben ist; denn Hl. Jäger erwartet den brief alle augenblick. Ich schlüße also, und recommendire mich zu Dero noch ferneren geneigten Andenckens, allzeit verbleibend
Ew. HochEdl
als meines werthesten Herrens
und Patrons
Nürnberg, den 4. Maji
1734
ergebenst ver=
bundenster diener
M Adelbulner.
Fußnoten
- ↑ Gemeint ist Johann Gabriel Doppelmayr. Zur Auseinandersetzung zwischen ihm und Adelbulner siehe Adelbulners Brief an Kirch vom 10. Dezember 1733.
- ↑ Auf S. 58 des 8. Commerciums zitiert Adelbulner kurz aus Kirchs Brief vom 27. Februar 1734. Seine Beobachtungen zur Bedeckung des Jupiters durch den Mond vom 29. Januar 1734 finden sich auf den S. 62-64.
- ↑ Eustachi Zanotti (1709-1782) war Astronom in Bologna. Seine Beobachtungen der Jupitermonde vom Februar 1732 bis zum Juni 1733 finden sich im 8. Commercium, S. 59-61.
- ↑ Celsius hielt sich vom 13. Oktober 1733 bis zum 8. April 1734 in Bologna auf. Vgl. Manfredi, Eustachio: De gnomone meridiano Bononiensi. Bologna: Laelii a Vulpe 1736, S. 20. Die von ihm eingesandten Petersburger Beobachtungen der Jupitermonde aus den Jahren 1731 bis 1733 stammen von dem französischen Astronomen Joseph Nicolas Delisle (1688-1768), vgl. S. 61-62
- ↑ Der Arzt, Botaniker und Sammler Christoph Jacob Trew (1695-1769) war der wichtigste Mitarbeiter an der medizinischen Fachzeitschrift Commercium litterarium ad rei medicae, deren erste Nummer 1731 erschien. Celsius nahm bei seinem Nürnberger Aufenthalt an den Redaktionssitzungen in Trews Haus im Wespennest teil. Er war von der medizinischen Zeitschrift so angetan, dass er anregte, eine entsprechende astronomische Zeitschrift herauszubringen. Zu Trew vgl. Pirson, Julius: Der Nürnberger Arzt und Naturforscher Christoph Jakob Trew (1695-1769). Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 44 (1953), S. 448-576.
- ↑ Der Jesuit Nicasius Grammatici (1684-1736) hatte sich einen guten Namen als Observator gemacht. Von Ingolstadt aus korrespondierte er mit Rost und Wurzelbau. Ab 1732 war er Vorsteher des Priesterseminars in Regensburg, später "Pater spiritualis" des dortigen Kollegiums.
- ↑ Lucubratio (lat.): Nachtarbeit.
- ↑ Grammaticus, Nicasius: De Aera Seu Epocha Conditi, Et Per Natales Ac Mortem Filii Dei Reparati Terrarum Orbis Dissertatio Chronologica: In Qua E Sacrae Scripturae Infallibilibus Oraculis Nec Non Indubiis Astronomiae Characteribus Ostenditur Mundi Aetas, Verumque Nati Ac Passi Christi Tempus. Ingolstadt: Johann Andreas de la Haye 1734.
- ↑ Ab der 12. Ausgabe des Commerciums vom 22. Mai 1734 finden sich Beiträge von Grammaticus, bei denen sein Name genannt wird. Die angeführte chronologische Schrift wird im Commercium nicht erwähnt.
- ↑ Georg Matthias Bose (1710-1761) war Mathematikdozent in Leipzig, wechselte aber 1738 als Physikdozent nach Wittenberg.
- ↑ dux et Auctor: Leiter und Verfasser.
- ↑ Profectus (lat.): Erfolg.
- ↑ Zum Druck dieses "speciem facti" kam es nicht.
- ↑ Johann Adolph Wedel (1675-1747) war Professor für Medizin in Jena. In der Nr. III der Commercii wird seine Arbeit Propempticon inaugurale de machina dirigendis tubis astronomicis aptissima et paratu facillima. Jena: Ritter 1730 vorgestellt.
- ↑ Johann Andreas von Segnaer (1704-1777) hielt seit 1733 als Privatdozent mathematische Vorlesungen in Jena. 1735 folgte er einem Ruf nach Göttingen, wo er ordentlicher Professor für Mathematik wurde.
- ↑ Johann Friedrich Polack (1700-1772) war in Frankfurt an der Oder abwechselnd Jura- und Mathematikprofessor.
- ↑ inter spem metumque: zwischen Hoffnung und Furcht.
- ↑ es geschehe per fas oder nefas: es geschehe im Guten oder im Bösen.
- ↑ Zur Umsetzung dieses Vorhabens kam es nicht.
- ↑ Im Brief vom 13. Februar 1734 trug Adelbulner Kirch seine Idee vor, in die Preußische Akademie aufgenommen zu werden. Er erhoffte damit mehr Reputation für sein Commercium.
- ↑ Specimina sind Kennzeichen. Adelbulner sollte eine Arbeit vorlegen, die ihn als würdig der Aufnahme auszeichnen sollte.
- ↑ Christian Gottlieb Schwarz (1675-1751) lehrte seit 1709 die Beredsamkeit, Dichtkunst und Sittenlehre in Altdorf, vgl. Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon, Band 3, 2007, S. 1407f.
- ↑ Caspar Neumann (1683-1737) war Chemiker und Apotheker in Berlin. Eine öffentliche Vorlesung Neumanns ist im Commercio Medico für 1733, S. 21-24, 28-32 abgedruckt.
- ↑ Der Widersacher war Doppelmayr.
- ↑ Gottfried Kirch gab seit 1702 den Astronomischen Calender heraus, der offensichtlich von seinem Sohn fortgesetzt wurde. Vgl. den Eintrag zu Gottfried Kirch im Biobibliographischen Handbuch der Kalendermacher von 1550 bis 1750.
- ↑ Die Endter waren eine bekannte Nürnberger Buchhändlerfamilie.
- ↑ Tatsächlich hat Adelbulner das Konzept seines Commerciums von der Nummer 5 vom 15. Januar 1734 an etwas geändert, in dem er als erstes die Himmelsereignisse f&uum;r das laufende bzw. für kommende Monate vorstellte.
- ↑ Möglicherweise hat sich Adelbulner hier im Monat vertan, denn die Himmelsbeobachtungen für den Monat Mai finden sich bereits in der 10. Ausgabe vom 22. März 1734. Es wäre sehr verwunderlich, wenn diese Ausgabe am 4. Mai, dem Datum dieses Briefes, noch nicht ausgedruckt worden wären.
- ↑ Angelo Felice Capelli (1681-1749) war Astronom in Venedig.
- ↑ Klimm, Johann Albrecht: Astronomische Tabellen des Herrn de La Hire: Mit einer neuen, ausführlichen und deutlichen Beschreibung, vor alle Astronomische Rechnungen. Nürnberg: Weigel 1725.