Briefwechsel Michael Adelbulner
Kurzinformation zum Brief | Zum Original |
Autor | Adelbulner, Michael (1702-1779) |
Empfänger | Mörl, Johann Sigmund (1710-1791) |
Ort | Altdorf |
Datum | 9. September 1771 |
Signatur | BSB München: Autogr. Adelbulner, Michael |
Transkription | Hans Gaab, Fürth |
Hochwürdiger Hochgelahrter Herr
Hochzuschätzender Herr Prediger.
Wenn Ew. Hochwürden sich, nebst der Hochzuehrenden Frau Gemahlin und ganzen vornehmen Hauße in hohen und erwünschten Wol befinden, wird es mich von Herzen erfreuen. Gegenwärtiges Schreiben, mit welchem aufzuwarten mir die Freiheit nehme, soll eigentlich ein Recommendations-Schreiben seÿn. Es ist nemlich unser Depositor[1] willens nach Nürnberg zu ziehen, daselbst einstweilen u. so lange Sprachmeister, und etwan auch in dem Gymnasio Vicarius zu werden, biß sich einmal eine favorablere Gelegenheit für ihn sich aufthun und ergeben möchte. Daß Hl. Schneider[2] so wol in occidentalischen als orientalischen Sprachen eine starke Force habe, auch beÿ uns bißhero wacker und tugendhaft aufgeführet, wird Ew. Hochwürden nicht unbekannt seÿn. Er ist demnach Deroselben gütigen u. vielvermögenden Vorsprache würdig, die er gewiß lebenslang mit unterthänigen und gehorsamsten
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Dank erkennen wird. Ich selbst werde diese Hl. Schneider
gütigst erwiesene Wolthat als eine Marque Ew.
Hochwürden noch fortdauernden, mir jederzeit so theuren
und schätzbaren Gewogenheit ansehen; der ich mit
gebührender Hochachtung alstets mit Vergnügen
bin und verharre
Ew. Hochwürden
als meines werthesten Gönners
Altdorf den 9. Sept.
1771 ./.
ganz ergebenster
diener
D. Adelbulner.
Fußnoten
- ↑ Zum Amt des Depositors siehe Will, Georg Andreas: Geschichte und Beschreibung der Nürnbergischen Universität Altdorf. Altdorf: Monath-Kußler 1795, S. 139-147.
- ↑ Depositor war von 1762 bis 1780 Johann Wolfgang Schneider (?-1789). Aus einer Anstellung in Nürnberg scheint also nichts geworden zu sein.