Johann Hauer
Nürnberger Künstler, der auch Silberglobusbecher herstellte.* 28.09.1586 in Nürnberg[1] ; † 12.06.1660 in Nürnberg[2]
- Vater: Georg Hauer (08.03.1538- vor 1599), Lebküchner.[3]
- Mutter: Brigitta Vogel (21.04.1555-26.08.1604), Enkelin von Johannes Schöner (1477-1547).
- Heirat: 19.11.1610 in St. Sebald,[4] Susanna Emmerling (05.11.1588[5]-02.10.1654[6]), Urenkelin des Goldschmieds Wenzel Jamnitzer (1508-1585).
-
Kinder: 1 Sohn überlebend.
1. Kind: Ruprecht 26.04.1624-07.01.1667 Taufen St. Lorenz 1600-1626, S. 475
Bestatt. St. Sebald 1654-1667, Bl. 239v
Lebenslauf:
Etwa ab 1599 lernte Johann Hauer bei Peter Hochheimer (um 1562-1608) sieben Jahre lang das Malen und Radieren. Danach soll er als Geselle des Flachmalers Friedrich von Falckenborch d. Ä. (um 1565-1623) gearbeitet haben. Anfang 1613 wurde er Meister. Schon vorher hatte er eine eigene Werkstatt gegründet. Er war als Künstler so anerkannt, dass er 1622, 1640 und 1650 zum Vorgeher der Maler gewählt wurde. Hauer betrieb einen kleinen Verlag, auch stammen von ihm Beiträge zur Dürerforschung. 1621 erwarb er ein Haus unter den Hutern, worin er noch bei seinem Tod wohnte.
Wirken:
1612 hielt sich der Mathematiker Lucas Brunn (um 1572-1628) für einige Zeit bei Hauer auf. Auf dessen Anregung hin soll sich Hauer mit dem Schleifen von Linsen befasst haben und diese dann mit Hilfe einer Camera obscura beim Zeichnen verwendet haben. Für den Altdorfer Mathematiker Daniel Schwenter (1585-1636) stach Hauer einige Titelblätter. Auch stammen die Titeleinfassungen einiger Kalender von ihm.
Hauer führte auch für Goldschmiede Ätzarbeiten durch. In dieser Zusammenarbeit entstanden um 1620 Figuren, die die Himmels- oder Erdkugel tragen (Siehe die Links). Insbesondere in Zusammenarbeit mit Jeremias Ritter (1582-1646) schuf Hauer mehrere kostbare Silberglobusbecher. Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg findet sich eine um 1620 entstandene "Automatische Tischuhr mit einer Allegorie der Zeit" (WI 1885). Der zugehörige Himmelsglobus wurde ebenfalls von Johann Hauer graviert.
Mitgliedschaften und Ehrungen:
1628 wurde Hauer Genannter des Größeren Rates der Stadt Nürnberg. 1631 wurde er Hauptmann im Viertel St. Elisabeth.
Literatur:
- Doppelmayr, Johann Gabriel: Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: Johann Peter Conrad 1730, S. 227f. [SB Regensburg]
- Tacke, Andreas (Hrsg.): "Der Mahler Ordnung und Gebräuch in Nürnberg". München, Berlin: Deutscher Kunstverlag 2001
Links:
- Allgemeine Deutsche Biographie
- Flugblatt aus dem Verlag von Johann Hauer
Fußnoten
- ↑ "Georg Hauer, Brigitta, Johannes 28. September [1586]" (Taufen St. Sebald 1579-1592, S. 65).
- ↑ "Der Erb. Johann Hauer, Malher und Kunsthändler, unter den Hutern beÿ der Schwabenmühle ☿ 12. Junij [1660]" (Bestattungen St. Lorenz 1637-1667, S. 262, Nr. 104).
- ↑ Angaben zu Hauers Eltern nach Tacke 2001, S. 698, Tafel 64.
- ↑ "Hans Hauer, ein Mahler, des Mannhaften Georgen Hauers, Seelig Son: Jungfrau Susanna, des Ersamen Niclas Emmerlings, Goldschmids seelig Tochter, den 19 Nov: [1610]" (Trauungen St. Sebald 1587-1616, Bl. 185r).
- ↑ "Niclas Emmerling, Susanna, Susanna, 5. November [1588]" (Taufen St. Sebald Bl. 175v).
- ↑ "Die Erb. und Tugends. Frau Susanna, des Erb. Johann Hauer, Mahlers, Ehewürthin unter den Hutern bey der Schwabenmül, ☿. 22. Martij [1654]" (Bestattungen St. Lorenz 1737-1667, S. 165).