
Epitaph für Johann Fabricius, St. Rochusfriedhof, Grab 551
Johann Fabricius
Nürnberger Rechenmeister und Theologe.* 18.08.1560 in Fürth[1] ; † 20.01.1637 in Nürnberg[2]
- Vater: Johann Baptista Fabricius (1532-27.11.1578),[3] Pastor in Fürth.
- Mutter: Gertraud Sens (?-06.02.1606) aus dem sächsischen Jüterbeck (= Jütebog nordöstlich von Wittenberg).
- 1. Heirat: 20.04.1586 in St. Lorenz,[4] Kunigunda Bogner (?-27.09.1611[5]), Witwe des Windsheimer Rektors Simon Ebenritter.
- 2. Heirat: 19.08.1613 in St. Sebald,[6] Susanna Ayrer (?-05.02.1651[7]), Tochter des Nürnberger Handelsmanns Sebald Ayrer.
-
Kinder: 1 Sohn.
1. Kind: Johann 31.03.1618-26.04.1676 Taufen St. Sebald 1617-1626, Bl. 135v
Best. St. Sebald 1668-1678, S. 416/89
Lebenslauf:
Johann Fabricius wurde zunächst zu Hause unterrichtet, bevor er 1575 das Gymnasium in Altdorf besuchte. 1578 begab er sich für kurze Zeit an die Universität von Ingolstadt. Wieder in Altdorf wurde er 1583 Magister. Die folgenden drei Jahre hielt er hier Privatvorlesungen. Danach eröffnete er eine Schreib- und Rechenschule, in der er "viele ansehlicher Herren Kinder" unterrichtete. Doch schon 1589 wurde er Diakon bei St. Egidien. 1593 erhielt er zusätzlich eine Stelle bei St. Clara, 1596 wurde er Diakon bei St. Sebald, nur zwei Jahre später dorten Pfarrer. Als Anhänger Melanchthons war er in manche Streitigkeit verwickelt. Er starb im Januar 1637 in Nürnberg. Wenn es richtig ist, dass Paul Pfinzing d. J. (1588-1631) sein Schüler war, muss er mindestens anfangs neben seinem theologischen Amt die Schule weiterbetrieben haben. Möglicherweise hat dessen Vater Paul Pfinzing d. Ä. (1554-1599) ihm die Schule in seinem Haus gegenüber dem Barfüßlerkloster eingerichtet.Literatur:
- Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon, Band 1, S. 370 [Todesjahr der Mutter Gertrud Senden 1607 statt 1606]
- Fleischmann, Peter: Der Pfinzing-Atlas von 1594. München: Selbstverlag der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, S. 10
- Simon, Matthias: Nürnbergisches Pfarrerbuch: Die evangelisch-lutherische Geistlichkeit der Reichsstadt Nürnberg und ihres Gebietes. Nürnberg: Verein für Bayerische Kirchengeschichte 1965, S. 60, Eintrag 315, 317
- Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon Bd. 1. Nürnberg: Lorenz Schüpfel 1755, S. 376-378
Links:
- Informationen zur Familie Fabricius aus Zedlers Universallexikon
- ↑ Grieb 1, 2007, S. 370.
- ↑ Bestattungen St. Sebald 1632-1643, Bl. 133 (laut Register): Die dortigen Einträge sind nicht mehr lesbar.
- ↑ Zum Fürther Pfarrer Fabricius siehe den Eintrag im FürthWiki.
- ↑ "20 [April 1586] Der wolgelert M.
Johann Schmid, Herrn Johann Baptista Schmid Pfarrers zu Fürth selig nachgelasener
son, Frau Kundgund Herrn M. Simon Ebenritters gewesenen
Schulmeisters zu Windsham selig nachgelasene Wittibin",
Trauungen St. Lorenz 1557-1587, S. 561 (Scan 259).
Simon Ebenritter war am 13.11.1583 gestorben, nachdem er 17 Jahre lang der Windsheimer Schule als Rektor vorgestanden hatte: "M. Simon Ebenritter Rector scholae nostrae circiter annos 17 pie ex hac uita migrauit 13 Nouembris et sepelitur 14 eiusdem" Bestattungen Bad Windsheim 1554-1604, S. 79 (Scan 43), Eintrag 31
Simon Ebenritter und Johann Fabricius stifteten 1000 fl. "also / daß wann es ein Nürnbergisch Stadt=Kind 3. Jahr genossen / als dann es ein Windsheimisch auch 3. Jahr geniessen solle", Pastorius, Melchior Adam: Kurtze Beschreibung des H. R. Reichs Stadt Windsheim. Nürnberg: Froberg 1692, S. 61. - ↑ "Die Tugentsame Frau Kungunde deß Ehr würtigen und wolgelerten Herrn M. Johannis Fabritij Predigers zu St. Sebalt Eheliebste Haußfrau Im Pfarrhoff daselbst 29. September [1611]", Bestattungen St. Sebald 1607-1623, Bl. 81r (Scan 89).
- ↑ "Der Ehrwürdig u. wollgelehrt Herr M. Johannes Fabritius Predigers zu S. Sebald: Die Erbar und Tugentsame Jungfr: Susanna, des Erbarn Sebald Airrers seelig hinterlassene Eheleibliche tochter. Sind zu S. Lorenzen eingeschrieben, aber alhie eingelaiten worden, den 9 Augustj [1613]", Trauungen St. Sebald 1587-1616, Bl. 195v (Scan 198).
- ↑ "☿ 5. dito [Februar 1651] Die Erbar und Tugentreiche Frau Susanna, deß Ehrwürdig, Achtbaren und Wolgelehrten Herrn M. Johanns Fabricij, gewesenen Predigers zu St. Sebald und deß Ministerij Ecclesistici Antistitis. [...] alhier S. Wittib. in der Zistelgaßen [Albrecht-Dürer-Straße]" Bestattungen St. Sebald 1644-1654, Bl. 144r (San 176), Eintrag 3.