Hans Bien

Nürnberger Zeichner, Architekt und Kartograf.

* 27.02.1591 in Nürnberg[1] ; † 06.08.1632 in Nürnberg[2]

Lebenslauf:

Hans Bien machte erstmals 1611 auf sich aufmerksam, als er dem Rat der Stadt Nürnberg eine Ansicht der Stadt vorlegte. Ihm wurde daraufhin gestattet eine Steinmetzlehre bei dem bekannten Jakob Wolf d. J. (1571-1620) zu beginnen, die von 1612 bis 1617 dauerte. Anschließend wanderte er zwei Jahre durch Süddeutschland und Oberitalien. Zurück in Nürnberg legte er 1620 seine Meisterprüfung als Steinmetz ab, doch konnte er keine offizielle Anstellung erlangen. Er verlegte sich immer mehr auf graphische Tätigkeiten, wodurch er bald bekannt wurde. 1625 kartierte er für Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg (1564-1633) die Veste Coburg. Zurück in Nürnberg bezeichnete er sich als „fürstlich Coburgischen Baumaister“. In diesen Jahren war er als Zeichner, Architekt und Kartograf ein vielgesuchter Mann. Bien starb im August 1632 in Nürnberg.

Wirken:

Von Bien haben sich zahlreiche, sehr sorgfältig ausgeführte topographische Darstellungen erhalten. Darunter befinden sich mehrere Ansichten der Stadt Nürnberg sowie der sog. „Deutschordenskommende“ gegenüber der Jakobskirche. Daneben finden sich Bauzeichnungen wie die der Feste Coburg. Mehrere seiner Ansichten der Gegend um Nürnberg finden sich in Daniel Meisners Politischem Schatzkästlein von 1625/26. 1628 kartierte Bien auch das Pflegamt Lauf.

Mitgliedschaften und Ehrungen:

Nach Hans Bien ist seit 1901 im nordöstlichen Stadtteil Wetzendorf in der Nähe des Güterbahnhofs Nordwest der Bienweg benannt.

Ausgewählte Werke:

Literatur:

Links:


Fußnoten

  1. "27 [Februar 1591] Hans Bien, Margaretha, Hans", Taufen St. Lorenz 1581-1600, Bl. 169r (Scan 173).
  2. "♃ 9 Febr. [1632] Der Ersam u. kunstreich Hanß Bien Ingenieur im Dannergärtlein", Bestattungen St. Lorenz 1631-1636, S. 38 (Scan 21), Nr. 392.
  3. Todesmonat nach Fleischmann 1991. S. 28.
  4. Biens erstes Kind wurde im August 1620 geboren, von daher hat er wohl Ende 1619 geheiratet. Vgl. Fleischmann 1991, S. 18.
  5. ♂ [23.05.1626] F. Ursula Dorothea, deß Ersamen und kunstreichen Johann Biens Steinmetzen eheliche Haußfrau. In der Engelharts Gaßen", Bestattungen St. Lorenz 1613-1630, S. 299 (Scan 154).
  6. "der ersam und kunstreich Johann Bien fürstlich Coburgischer Baumeister: die Erbar und Tugendsam J. Rosian, deß Erbarn und Weißen Hr. Martin Beurers deß Raths zu Lauingen ehliche Tochter [1626]", Proklamationen St. Sebald 1620-1630, S. 343 (Scan 175).
    "Hanß Bien: J: Rosina copulirt: G: dem 24 Nov: [1626] proclam: F: p. 95", Trauungen St. Sebald 1617-1641, Bl. 168r (Scan 117).
  7. Geburtsjahr nach Fleischmann 1991, S. 24.


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