Sonnenuhr von Beringer aus dem Landesmuseum Württemberg in Stuttgart.

David Beringer

Hersteller von Sonnenuhren und Globen.

* 12.01.1756 in Nürnberg[1] ; † 28.10.1821 in Nürnberg[2]


Lebenslauf:


Blick in die heutige Jakobstraße. Im zweiten
Haus links befand sich Beringers Laden.
David Beringer wurde am 29. April 1777 Kompassmachermeister. Er stellte Sonnenuhren, Kompasse und andere mathematisch-physikalische Instrumente her. Dabei arbeitete er anfangs mit dem Bruder seiner Mutter, dem Kompassmacher Georg Paul Seyfried (1725-1799) zusammen. Auch sein jüngerer Bruder Paul Philipp Beringer (1760-1834) wird 1783 anlässlich der Taufe seiner erste Tochter als Kompassmacher bezeichnet. Er arbeitete vermutlich in der Werkstatt des Bruders mit. David Beringer brachte das Handwerk der Kompassmacher ins 19. Jahrhundert hinüber. Ihm gehörte das Haus in der Jakobstraße 7 (Früher: "Auf dem Steig").

Der Sohn Johann Ulrich Beringer (1789-1864) war das einzige Kind, das die Eltern überlebte. Er führte nach dem Tod des Vaters dessen Werkstatt weiter.

Wirken:

Beringers Reisesonnenuhren sollen weit verbreitet gewesen sein, was wohl vor allem daran lag, dass er die bereits im ausgehenden 15. Jahrhundert existierende Tradition von mit bedruckten Ziffernblättern überzogener Holzsonnenuhren fortsetzte. In zahlreichen Museum sind von ihm Block- und Klappsonnenuhren zu finden. Bei den gemeinsam mit seinem Onkel produzierten Blocksonnenuhren verwendete der Onkel die Hand als Meisterzeichen, Beringer die Lilie. Bei von ihm allein produzierten Geräten verwendete er kein Meisterzeichen.

1790 bot sich Beringer Johann Elert Bode (1747-1826) aus Berlin als Verleger für dessen geplanten Himmelsglobus an, wobei für die Korrespondenz mit Bode der Nürnberger Mathematiklehrer Johann Georg Wilhelm Mayer (1758-?) zuständig war. Erst 1792 erhielt er die von Berliner Kupferstechern hergestellten Globenstreifen sowohl für Bodes Himmeslglobus als auch für einen Erdglobus des Berliner Kartografen Daniel Friedrich Sotzmann (1754-1840). Seine Aufgabe war es die Globen zu montieren und fertigzustellen. 1793 konnte er das erste fertiggestellte Paar nach Berlin übersenden. Im Folgenden scheint er aber bei der Produktion nicht nachgekommen zu sein, so dass die späteren Auflagen bei Johann Georg Franz (1775-1836) erschienen. 1798 erwarb Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) einen Erdglobus bei Beringer. Im Historischen Museum Bamberg hat sich auch eine von Beringer gefertigte Armillarsphäre erhalten.

Problematische Zuschreibungen:

In der Literatur bzw. online sind zwei weitere Personen namens David Beringer zu finden: Zum Einen findet sich in Frankreich eine Sonnenuhr, die auf 1708 datiert wird und aus Dieppe stammen soll. Silvio A. Bedini vermutet allerdings, dass es sich hierbei um ein Werk von D. B. Sheahan aus dem 20. Jahrhundert handelt. Vgl. die Webster Signature Database.

Auch wird ein "Quadrant" von 1736 einem David Beringer zugeschrieben, der 1756 gestorben sein soll - dem Geburtsjahr des Nürnberger David Beringers. Auch diese Zuschreibung ist problematisch - vgl. die Links unten sowie den Multimedia Catalogue. Vgl. dazu auch den Artikel von Bruce Chandler und Clare Vincent (siehe unten).

In Oxford finden sich im Museum of the History of Science drei Sonnenuhren die einem David Beringer aus Augsburg zwischen 1776 und 1780 zugeschrieben werden. Max Bobinger konnte keinen Augsburger dieses Namens nachweisen, so dass es sich um den Nürnberger Beringer handeln dürfte, was nur insofern problematisch ist, als er 1777 in Nürnberg die Meisterprüfung ablegte - vgl. die Links unten.

Ausgewählte Werke:

Literatur:

Links: